In der Verbandsliga Nordwest thront der SB Versbach mit 20:0 Punkten einsam an der Spitze. Gegner, die ihn über das gesamte Match richtig fordern, gibt es nicht, wenngleich nicht jedes einzelne Spiel – egal ob Einzel oder Doppel - mit 3:0 gewonnen wird, sondern es schon umkämpfte 3:2-Siege gab und gibt. Die Meisterschaft ist nur noch Formsache, noch nicht ganz sicher ist hingegen, in welcher Liga Versbach nächste Saison spielt.
Ein 7:3-Gesamtsieg war schon das knappste Ergebnis, stattdessen gab schon vier 10:0-Erfolge (zuletzt beim bisherigen Zweiten 1. FC Hösbach) zu verbuchen. Kontinuität in der Aufstellung ist zudem Trumpf. Alexandra Heer, Daniela Baumann, Katja Bussmann und Silvia Stäblein sind für die Gegnerinnen eine Nummer zu groß, wobei das hintere Paarkreuz mit Stäblein und Bussmann und eine 19:1- beziehungsweise 17:1-Einzelbilanz aufweist. Sollte mal eine Spielerin nicht zur Verfügung stehen, stünde Kerstin Hemrich Gewehr bei Fuß. Oder wie am Sonntag Regina Arens, die ansonsten bei der achten Herren-Mannschaft in der Bezirksklasse A aufschlägt. Vier Spiele stehen in dieser Saison noch aus und es ist wohl nicht davon auszugehen, dass der Sportbund einmal stolpert. Am Ende würden dann imposante 28:0 Punkte zu Buche stehen.
Vergangene Saison waren die Versbacherinnen noch in der inzwischen aufgelösten Verbandsoberliga Nord aktiv und gewannen alle sieben Spiele (davon zwei kampflos). Dabei wirkte auch noch Kaderspielerin Lilli-Sara Popp in allen Partien mit. Hintergrund der Auflösung war unter anderem, dass Frauen bis einschließlich zur Verbandsliga auch bei den Männern mitwirken können. „Bei den Herren bin ich nicht der Notnagel, sondern der äußerte Notnagel“, betont Baumann.
3:8 in Fürth im März 2020 letzmals verloren
In der von Corona noch stärker beeinträchtigen Saison 2020/21 hielten sich die SB-Damen in vier Spielen schadlos. Zuvor waren die Würzburger Vorstädterinnen in der Saison 19/20 in der Oberliga Bayern aktiv und belegten in der Abbruchsaison nach Pandemie-Ausbruch den drittletzten Rang, der eigentlich die Relegation bedeutet hätte. Diese wurde nicht ausgespielt. Auch wenn sie das Klassenerhaltsrecht hatten, verzichteten sie darauf, womit nach 21 Siegen in Folge die letzte Niederlage vom 7. März 2020 datiert (3:8 bei der SpVgg Greuther Fürth). Damals spielte neben Baumann, Heer und Hemrich auch noch Stefanie Witt mit.
„Das hört sich gut an“, sagt Baumann und führt dies natürlich auf die Umstände von zwei abgebrochenen Saisons zurück. Aber nicht nur: „Wir sind stabil, weil wir keine Krankheitsausfälle haben.“ Geschenkt wird den SB-Damen allerdings nichts. „Wir zeigen eine gute Mannschaftsleistung, denn kämpfen für die Punkte muss man schon.“ Zudem ist Baumann im Doppel mit Stäblein ein kongeniales Duo, weil beide schon einige Jahren miteinander spielen. Zuletzt bei den Bayerischen Meisterschaften wurde dieses Paar allerdings gesprengt. Baumann wird Ende März 65 und spielte deshalb in der Altersklasse 65 mit, während die ein Jahr jüngere Stäblein noch in der AK60 antreten durfte.
Am Samstag geht die Reise wieder nach Fürth
Wie es der Zufall will, geht es kommenden Samstag drei Jahre nach der letzten Niederlage wieder auswärts gegen die SpVgg Greuther Fürth – allerdings diesmal die zweite Mannschaft.
Bleibt noch die Crux mit dem Aufstieg: Weil, wie bereits erwähnt, vor der Saison die Verbandsoberliga Nord aufgelöst wurde, kann Versbach unter Umständen nicht aufsteigen. In die Südstaffel mit Fahrten nach Augsburg und München (Baumann: „Da sind wir zweieinhalb bis drei Stunden unterwegs“) wird die SB Versbach jedenfalls nicht aufsteigen wollen. In die Oberliga Bayern kann der Verein auch nicht eingruppiert werden, sonst würde er ja eine Liga überspringen – abgesehen davon, dass das Niveau vermutlich auch zu hoch wäre („Da würden wir das Fell über die Ohren gezogen bekommen“). „Es wird in der nächsten Saison definitiv wieder eine Verbandsoberliga Nord geben“, betont Verbandsfachwart Mannschaftssport, Hans-Peter Koller. Und falls wider Erwarten doch nicht oder der Sportbund auf den Aufstieg verzichtet: Dann würden Baumann & Co. weiterhin in der Verbandsliga spielen – und die Siegesserie vermutlich noch eine Weile anhalten.